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DIE PYTHAGOREISCHE TETRAKTYS IM ÜBERBLICK
ANTIKES QUELLMATERIAL ZUR TETRAKTYS
DER SCHLÜSSEL ZUR TETRAKTYS
DAS PUNKTEDREIECK, EINFACH NUR 1 + 2 + 3 + 4 = 10 ?
RAFFAELS GEMÄLDE "DIE SCHULE VON ATHEN"
IRRTUM UND VERMUTUNG IN DER MUSIKTHEORIE
PYTHAGORAS UND DER PYTHAGOREISCHE ORDEN
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RAFFAELS GEMÄLDE "DIE SCHULE VON ATHEN"
Letzte Änderung dieses Themas: 07.01.2011
Sucht man nach Aufzeichnungen und Überlieferungen über Pythagoras im Zusammenhang mit seiner Tetraktys, dann stolpert man mit Sicherheit über das Gemälde von Raffael "Die Schule von Athen".
Nun ist dieses Kunstwerk erst 1510, also rund 2000 Jahre nach Pythagoras entstanden!
Da aber in diesem Frekso viele spekulative Betrachtungen über die Tetraktys ihren Ursprung haben, möchte ich darauf näher eingehen.

Dazu Wikipedia, Stand 12.12.2009:
Die Schule von Athen (ital. La scuola di Atene) ist ein Fresko des Malers Raffael, das dieser von 1510 bis 1511 in der Stanza della Segnatura des Vatikans (ursprünglich der Saal für die Unterschriftsleistung in den Privaträumen des Papstes) für Papst Julius II. anfertigte.

Das Bild ist Teil eines Zyklus, der neben der „Schule von Athen“, den „Parnass“, die „Disputatio“ (Erläuterung des Altarssakraments)

und die „Kardinal- und die göttlichen Tugenden und das Gesetz“ darstellt. Der Titel des Bilds verweist auf die herausragende philosophische Denkschule des antiken Griechenlands, verkörpert von ihren Vorläufern, Hauptvertretern und Nachfolgern. Im Zentrum stehen die Philosophen Platon und Aristoteles.

Das Fresko verherrlicht im Sinne der Renaissance das antike Denken als Ursprung der europäischen Kultur, ihrer Philosophie und Wissenschaften.

Schule-von-Athen-Pythagorasgruppe
Wikipedia weiter:
Das Bild, das in seiner größten Breite über etwa 7,70 m angelegt ist, zeigt einen zentralperspektivisch konstruierten, monumentalen Innenraum, in dem eine Versammlung maßgeblicher Wissenschaftler und Philosophen von der Antike bis zur Renaissance stattfindet. Links gruppieren sich die platonisch, rechts die aristotelisch orientierten Geistesgrößen.
Im Hintergrund befinden sich die philosophischen Vertreter, im Vordergrund die Wissenschaftler, Mathematiker und Künstler.

Der Titel, Die Schule von Athen, wurde erstmals von Giovanni Pietro Bellori im Jahr 1695 genannt.
Aristoteles, der seine Ethik in der Hand hält, verweist mit einer horizontalen Gebärde auf eine ethische Organisation der Welt.
Platon, den Timaios in der einen Hand, die andere vertikal erhoben, symbolisiert die Bewegung der sinnlichen Welt in ein ideelles Prinzip.
Wikipedia Ende.

Das Bild ist in drei Hauptgruppen aufgeteilt:
Oben in der Mitte: die Platon-Gruppe
Links unten: die Pythagoras-Gruppe
Rechs unten: die Euklid-Gruppe
Schule-von-Athen-Pythagoras-Tetraktys
Wenden wir uns also der Pythagoras-Gruppe
zu. Die sitzende Person in der Mitte stellt
Pythagoras dar. Er schreibt in einem Buch,
während ihm einer seiner Schüler eine
schwarze Tafel reicht, auf dem mit weißer
Kreide eine schleifenförmige Zeichnung zu
erkennen ist.
Direkt unter dieser Zeichnung ist in der
Anordnung des Punktedreiecks und in
römischen Ziffern 1+2+3+4=10 geschrieben.

Die wichtigste Frage, die sich nun jedem
Betrachter aufdrängen muss:
Woher hatte Raffael Kenntnisse über die
Pythagoreer und Ihre geheimen Lehren?

Da die Pythagoras-Gruppe eine der drei Haupt-
gruppen auf diesem Bild stellt, muss man
vermuten, dass Raffael um die große Bedeutung
des Pythagoras und seine Lehren in der
griechischen Geisteswelt ahnte oder wusste!

Wie also wurde bisher diese Zeichnung auf der
schwarzen Tafel von Kunsthistorikern und
Musiktheoretikern ausgedeutet und was stellt
dieses Schleifendiagramm überhaupt dar?
Pythagoras gilt als Begründer der mathematischen Musiktheorie der Griechen. Die Sieben-
stufigkeit der Skala, die Bestimmung der
Tonverhältnisse nach Quinten und Quarten
wird ihm von der Musikgeschichte zugeschrieben.

Dass dieses Schleifendiagramm eine
musiktheoretische Bedeutung hat, darüber
besteht kein Zweifel. Die griechischen
Bezeichnungen auf der Tafel entstammen
der Harmonielehre.
Die Überschrift lautet übersetzt:
"Das Ganze und ein Achtel", womit die Oktave
gemeint ist. In den Schleifen selbst befinden
sich drei weitere Begriffe:
Oktave, Quinte und Quarte.
Die oberen römischen Ziffern: 6, 8, 9, 12
werden von Musiktheoretikern den ersten
vier Zahlen der Obertonreihe zugeordnet.
Diese stellen immerhin eine Vierheit dar.

Wo aber findet sich eine deckungsgleiche
Entsprechung zum 10-Punktedreieck,
1 + 2 + 3 + 4 = 10
welches Raffael in römischen Ziffern direkt unter das Schleifendiagramm gezeichnet hat?
Die sitzende Person in der Mitte der Gruppe stellt Pythagoras dar. Er schreibt in einem Buch, während ihm einer seiner Schüler eine schwarze Tafel reicht, auf dem mit weißer Kreide eine schleifenförmige Zeichnung zu erkennen ist.

Tetraktys-Oktave-Quinte-Quarte-1+2+3+4=10
Punktedreieck-Tetraktys
Man halte sich weiterhin vor Augen: Diese Abbildung stammt von einem Maler aus dem 16. Jahrhundert, 2000 Jahre nach Pythagoras! Darf man also den unbekannten Quellen, aus denen Raffael geschöpft hat, so viel Bedeutung beimessen? Als Künstler hat er Hervorragendes geleistet. Muss er deshalb unbedingt gleichzeitig auch ein gewissenhafter Historiker gewesen sein?

Zwar beinhaltet dieses "harmonikale Schleifendiagramm" eine Tetraktys im Sinne einer Vierheit,
bzw. die Zahlen von 1 bis 4:

Oktave = 1 : 2 bzw. 6 : 12
Quinte = 2 : 3 bzw. 6 : 9 und 8 : 12
Quarte = 3 : 4 bzw. 6 : 8 und 9 : 12

Wo spiegelt sich aber die viel zitierte Zehnheit der Tetraktys wieder?


Weiter zu diesem Problem:
VERMUTUNGEN UND IRRTÜMER IN DER MUSIKTHEORIE

Das Schleifendiagramm mit der harmonikalen Zuordnung der Zahlenverhältnisse von Oktave, Quinte und Quarte. Aber wo findet sich hier die viel zitierte Zehnheit der Tetraktys?


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Die Schiefertafel mit dem Schleifendiagramm.
Direkt darunter das 10-Punktedreieck der Tetraktys in römischen Ziffern dargestellt.